Politische Instabilität und terroristische Anschläge haben den Tourismus in Tunesien seit 2011 geschwächt. Eine vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit geförderte Verbandspartnerschaft zwischen dem DRV und dem tunesischen Reiseverband soll helfen die Tourismuswirtschaft wieder anzukurbeln – und Fluchtursachen bekämpfen.
Die Reisewirtschaft ist eine Schlüsselindustrie für Tunesien. Sie sichert aktuell rund 400 000 Arbeitsplätze und sorgt für wichtige Devisen. In den Jahren 2000 bis 2010 lag der direkte Beitrag des Tourismus zum tunesischen BIP stets zwischen acht und neun Prozent. In punkto Sicherheit wurde in den letzten Jahren viel investiert. Derzeit liegt er allerdings bei nur noch rund sechs Prozent. Um nachhaltig zu wachsen, müssen unter anderem folgende Aufgaben angepackt werden:
An dieser Agenda setzen DRV und Bundesregierung gemeinsam an. Im Rahmen der geplanten Verbandspartnerschaft sollen tunesische Partnerverbände als Interessensvertreter gestärkt werden. Da Tunesien bislang vor allem als Destination für preiswerten Badetourismus bekannt ist, wollen die Verbände zusammen mit den Unternehmen das Image des Landes positiv verändern und das touristische Angebot verbreitern. So sollen auch Regionen jenseits der Küsten zunehmend erschlossen werden. Indem der Tourismus breiter aufgestellt wird, wird er auch weniger anfällig für Krisen.
Von der Verbandspartnerschaft profitieren beide Seiten: Tunesien stärkt seine Schlüsselindustrie. Und deutsche Reiseveranstalter können mit kulturellen und kulinarischen Angeboten, Wanderungen, Städte- und Wüstentouren alternative Tourismusprodukte im deutschen Quellmarkt anbieten. Das wiederum stärkt insbesondere die strukturschwächeren Regionen im tunesischen Inland – Arbeitsplätze werden langfristig gesichert und potentielle Fluchtursachen wirksam bekämpft.
Partner: Deutscher Reiseverband und Fédération Tunisienne des Agences de Voyage et de Tourisme (FTAV)
Förderer: Bundesministerium für Wirtschaft und Entwicklungszusammenarbeit
Budget: rund 1 Million Euro