„Reisen braucht Rückenwind“

Grußwort von DRV-Präsident Norbert Fiebig zum Tag des Reisevertriebs 2025

Aktuelles

Meine sehr geehrten Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Partnerinnen und Partner aus dem Reisevertrieb,

herzlich willkommen – oder besser gesagt: Schön, dass Sie heute hier sind und wir mit Ihnen gemeinsam Kurs auf die Zukunft nehmen können.

Die Deutschen sind und bleiben Reiseweltmeister – auch wenn es aufgrund der wirtschaftlichen Situation im Portemonnaie enger wird.

Trotz aller wirtschaftlichen Herausforderungen – das Fernweh ist größer. Zwei Drittel der Deutschen planen 2025 eine Urlaubsreise von mindestens sieben Tagen. Die Deutschen haben gerade im Sommer Lust auf Sonne, Sand und Tapetenwechsel. Die Klassiker unter den Zielen sind dabei wieder ganz oben – wer wüsste es besser als Sie. Aber wir sehen auch, dass die günstigeren Reiseziele – Stichwort Portemonnaie – besonders stark im Kommen sind: Bulgarien, Ägypten, Tunesien.

Das zeigt: Reisen ist mehr als Luxus. Reisen ist Lebensqualität, ist Teilhabe, ist Erholung – und erfüllt damit eine bedeutsame gesellschaftliche Rolle.

Für uns als Branche ist es aber noch viel mehr:
Tourismus ist ein bedeutender Wirtschaftszweig hier in Deutschland. Ein Jobmotor – insbesondere in den Zielgebieten. Und ein Innovationstreiber. Die Reisewirtschaft ist ganz klar eine Branche mit Zukunft – ein Wachstumsmotor.

Aber, meine Damen und Herren – damit das so bleibt, brauchen wir eines ganz dringend: Rückenwind.

Rückenwind von der Politik, von der neuen Bundesregierung. Denn wir können vieles, aber Gegenwind aus Berlin macht auch die schönste Pauschalreise, den schönsten Urlaub, die wichtigste Geschäftsreise zunichte.

Wir fordern nicht viel von der neuen Bundesregierung – nur das, was selbstverständlich sein sollte:

Eine der wichtigsten Aufgaben ist es, den Wirtschaftsstandort Deutschland wieder zu stärken – und dazu bedarf es klarer, zukunftsorientierter Weichenstellungen, um die Reisewirtschaft als unverzichtbaren Wirtschaftsmotor zu sichern und der Branche die nötige Freiheit zu verschaffen, um zu wachsen.

Faire Wettbewerbsbedingungen sind dabei das A und O – damit deutsche Reisebüros und Veranstalter nicht ständig gegen den regulatorischen Gegenwind aus der EU anrudern müssen.

Zukunftsfähige Regeln statt Überregulierung – die geplante Revision der Pauschalreiserichtlinie darf nicht zur Pauschalblockade werden.
Zuviel Regulierung schafft keinen besseren Verbraucherschutz – ganz im Gegenteil. Das muss auch den Verbraucherschützern in Brüssel klar sein.

Wir brauchen mehr Wettbewerbsfähigkeit, mehr Digitalisierung, einen besseren Umgang mit dem demografischen Wandel, bessere Anpassung an den Klimawandel und weniger Bürokratie.

Und – wir brauchen ein klares Bekenntnis zum Outbound-Tourismus – Dreiviertel aller Reisen der Deutschen haben ein Ziel im Ausland. Und dazu braucht es die Unternehmen der Reiswirtschaft und Sie alle.

Die deutsche Regierung muss darauf achten und darauf einwirken, dass die EU-Rahmengesetzgebung praktikabel bleibt. Zu viel Regulierung schafft wenig Mehrwert für Verbraucher – schadet aber massiv der Wirtschaft. Und wer mit gut gemeinter Regulierungswut die Beratung am Counter verkompliziert, schadet der gesamten Branche – und damit auch dem Verbraucherschutz. Denn ohne Reisebüros gibt es am Ende weniger Orientierung, weniger Qualität und weniger Sicherheit für die Reisenden.

Der stationäre Vertrieb, meine Damen und Herren, die persönliche Beratung in Sachen Reisen bleibt in Deutschland unverzichtbar.
Gerade in Zeiten von Online-Überfluss und KI-Bots auf Buchungsplattformen sehnen sich viele Kundinnen und Kunden nach persönlicher Beratung, nach echten Menschen – nach Ihnen.

Und damit das so bleibt, brauchen wir die besten Köpfe. Die Chancen für junge Menschen im Tourismus sind exzellent – sie müssen nur davon erfahren – wie unsere Young Talents, die heute mit dabei sind.

Also: Lassen Sie uns gemeinsam ein neues Kapitel aufschlagen – mit modernen Ausbildungswegen, klarer Kommunikation in Richtung Nachwuchs und echter Wertschätzung.

Eines ist dabei ganz klar: Der stationäre Vertrieb bleibt das Rückgrat unserer Branche.
Wichtig ist, dass wir alle – Reisebüros und Reiseveranstalter und alle anderen Unternehmen der Reisewirtschaft an einem Strang ziehen.

Meine Damen und Herren, wir als Branche, wir liefern – auch in schwierigen Zeiten.
Die Menschen wollen reisen – und wir bringen sie an die schönsten Ziele der Welt.
Ob Strandurlaub, Städtetrip oder Kreuzfahrt – Reisevertriebe und Reiseveranstalter sind das Herzstück dieser Mobilität.

Jetzt ist es Zeit, dass auch die Politik liefert. Dass sie uns Rückenwind gibt.

Denn eines ist sicher: Reisen bleibt – aber nur mit Rückenwind!

Ich danke Ihnen – und wünsche uns allen einen erfolgreichen Tag des Reisevertriebs!

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