Diese neue Praxis dürfte den Reiseverkehr in Richtung China erschweren: Wer in das Land reisen will, muss zuvor persönlich in einer Visum-Annahmestelle seinen Fingerabdruck nehmen lassen. Im April 2019 wurde der DRV darauf aufmerksam gemacht, dass die Volksrepublik China (VRC) die Einreisebestimmungen zu verändern beabsichtigt. Neben dem bereits zum Sommer 2019 eingeführten erweiterten Auskunftsbogen folgt nun zum Ende des Jahres die Pflicht, im Zuge des Visa-Verfahrens die Fingerabdrücke in den Visa-Centren zu erfassen. Dieser Schritt war schon länger erwartet worden, da der Schengenraum vor einigen Jahren chinesischen Gästen die Einreise erschwert hatte.
Daher hat der DRV im April den Austausch mit der chinesischen Botschaft, dem chinesischen Fremdenverkehrsamt, der chinesischen Tourismusverwaltung Beijing als auch dem Auswärtigen Amt und Bundeswirtschaftsministerium in dieser Sache gesucht. Da auch die EU bereits zuvor Visa-Regelungen für die Einreise von Chinesen in die EU verschärft hatte, können die Hürden nur im Zusammenspiel zwischen der EU und der VRC abgebaut werden. Dieser Prozess ist jüngst durch die Blockadehaltung einiger Mitgliedsstaaten ins Stocken geraten. Der Abgeordnete Istvan Ujhelyi MdEP, zuständig für den Visa-Kodex der EU mit der VRC, teilte dem DRV im September jedoch mit, dass er davon ausgehe, dass man in den kommenden zwei Jahren eine Vereinbarung mit entsprechenden Erleichterungen erziehen könne.