Umweltschutz auf See

Kreuzfahrtschiffe als Innovationstreiber

Kreuzfahrt | Nachhaltigkeit

Auf die internationale Seeschifffahrt entfallen 2,6 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen. Hinzu kommen Luftschadstoffe wie Schwefel, Feinstaub und Stickoxide. Umwelt- und Klimaschutz auf den Meeren ist damit ein relevantes Thema – und wird von Kreuzfahrtgesellschaften besonders ernst genommen. 

Kreuzfahrt zeigt, was möglich ist

Die weltweite Flotte der Kreuzfahrtschiffe besteht aus etwa 300 Schiffen. Zum Vergleich: rund 50000 Handelsschiffe befahren die Weltmeere. Die Kreuzschifffahrt ist Vorreiterin in Sachen Umweltschutz. Kreuzfahrtreedereien haben bereits mehr als 22 Milliarden Euro in neueste Schiffe mit energieeffizienten Antrieben und sauberen Kraftstoffen investiert. 

Die Unternehmen führen heute umweltschonende Technologien ein, die es vor fünf bis zehn Jahren noch gar nicht gab. Von diesem Innovationsdruck profitiert die gesamte Schifffahrt:

  • LNG-Treibstoffe: Liquified Natural Gas (LNG) – verflüssigtes Erdgas – ist derzeit der umweltfreundlichste Treibstoff im Schiffsbetrieb. Feinstaub- und Schwefeldioxidemissionen werden nahezu vollständig vermieden und der Ausstoß von Stickoxiden und CO2 deutlich gesenkt. 2018 ist das erste LNG-Kreuzfahrtschiff in Dienst gestellt worden, bis 2026 werden voraussichtlich 25 weitere LNG-Schiffe vom Stapel laufen. Damit gehen die Reedereien in Vorleistung, denn bisher fehlt es an einer ausreichenden Infrastruktur. So gibt es in Deutschland bisher kein einziges LNG-Terminal. Die Versorgung muss über Tankschiffe erfolgen. Der DRV begrüßt die Pläne der Bundesregierung, die Infrastruktur zu verbessern und ein LNG-Terminal in Norddeutschland zu bauen. 
  • Landstrom: Fast 90 Prozent der Kreuzfahrtneubauten sind entweder mit Landstromanschlüssen ausgelegt oder werden darauf vorbereitet. Damit können die Schiffe ihren Hotelbetrieb in den Häfen aufrechterhalten, ohne die Motoren laufen zu lassen. Aber auch hier: Weltweit bieten nur acht Häfen großen Kreuzfahrtschiffen diese Möglichkeit an. In Europa gibt es bisher nur zwei Häfen, ab 2020 kommen in  Rostock und Kiel zwei weitere Anlagen hinzu. Die Politik hat das Defizit erkannt. Mitte Oktober einigten sich Bund und Länder auf ein Förderprogramm zum Ausbau von Landstrom. Der DRV begrüßt den überfälligen Schritt, der weit über Deutschland Vorbild sein sollte.
  • Abgasreinigung: Sogenannte Scrubber und Katalysatoren filtern Feinstaub um mindestens 50 Prozent und Schwefeldioxide um bis zu 98 Prozent aus der Abluft.  111 Kreuzfahrtschiffe waren in Europa 2018 mit Abgasnachbehandlungssystemen ausgestattet. Tendenz steigend. Die Kreuzfahrtindustrie ist ein Pionier im maritimen Umweltschutz. Mit ehrgeizigen Zielen: So sollen bis 2030 die CO2-Emissionen gemessen an den Bettenkapazitäten und zurückgelegten Kilometern gegenüber 2008 um 40 Prozent sinken.
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Aktuell bietet in Deutschland nur der Hamburger Hafen einen Landstromanschluss für Kreuzfahrtschiffe. 2020 kommen Kiel – das Fähren bereits eine Stromversorgung bietet – und Rostock hinzu. Und erst 2023 wird es in Hamburg auch Landstromanschlüsse für Containerschiffe geben.