Im Fokus: Die Waldbrände auf Rhodos - Krisenkoordination zwischen Branche und Bundesregierung über den DRV

Nachbereitung vor Ort im vollen Gange - Der DRV fungiert im Krisenfall als Schnittstelle zwischen Regierung und Unternehmen

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Die Waldbrände auf Rhodos und anderen Mittelmeerzielen haben es erneut gezeigt: Wenn in Krisenfällen Urlauber von Reiseveranstaltern und Reisebüros betroffen sind, findet ein enger Austausch zwischen dem Deutschen Reiseverband (DRV) und der Bundesregierung statt. Seit Jahren hat sich die Zusammenarbeit der deutschen Reisewirtschaft über den DRV mit dem Auswärtigen Amt (AA) bewährt – so auch bei der Evakuierung der Hotelanlagen auf Rhodos vor wenigen Tagen oder den anderen Waldbränden in weiteren Mittelmeerzielen.

Der DRV hat über den DRV-Ausschuss Krisen- und Sicherheitsmanagement seit dem Bekanntwerden der Evakuierungspläne des griechischen Katastrophenschutzes zahlreiche Video- und Telefonkonferenzen mit den Krisenstäben der Reiseveranstalter organisiert. Daneben gab es einen ständigen Austausch von DRV-Geschäftsstelle und der Vorsitzenden des DRV-Krisenausschusses, Melanie Gerhardt, mit dem Krisenreaktionszentrum im Auswärtigen Amt, das unter anderem über die Anzahl der sich insgesamt auf der Insel aufhaltenden Pauschalreisegäste sowie die Hilfsmaßnahmen der Reiseveranstalter informiert wurde.

Im weiteren Verlauf wurde der DRV zur Situationsanalyse zum Krisenstab des Lagezentrums im Auswärtigen Amt hinzugezogen, um so den Informationsaustausch zwischen Krisenstab und Mitgliedsunternehmen sowie in umgekehrter Richtung sicherzustellen. Zu einer der ergriffenen Maßnahmen für die Reiseveranstaltergäste gehörte, dass zahlreiche Sonderflüge eingesetzt wurden, um die betroffenen Gäste, die vorzeitig nach Hause reisen wollten, zurück nach Deutschland zu bringen.

Klar ist bei allen Maßnahmen: Das Wohlergehen und die Sicherheit der Kunden hat für die Reisebranche oberste Priorität. Wichtigstes Ziel der griechischen Behörden war ebenfalls der Schutz von Leib und Leben. In Anbetracht der bedrohlichen Lage waren die Evakuierungsmaßnahmen eine herausfordernde Situation.

Erneut hat sich gezeigt, dass Kunden schneller informiert werden können, wenn diese bei der Buchung der Reise ihre Mobilfunknummer angeben. Bei vielen Gästen konnte deren Aufenthaltsort vom Veranstalter nicht zeitnah ermittelt werden, da deren Handynummer fehlte. Zur Nachbereitung, die derzeit im vollen Gange ist, gehört neben den Abläufen in den Hotels, auch dieses Thema.

So wie auch im Fall von Rhodos koordiniert der DRV mit dem Ausschuss Krisenmanagement in besonderen Krisenfällen, die die gesamte Branche betreffen, die interne Kommunikation mit den Krisenstäben und -beauftragten der Mitgliedsunternehmen und übernimmt zentral die Kommunikation mit dem Auswärtigen Amt und weiteren Bundesbehörden.

Im Krisenfall ist überlegtes Handeln Grundvoraussetzung für schnelle und wirkungsvolle Hilfe. Mit Leitfäden, Checklisten und Krisenmanagement-Seminaren leistet der DRV einen wichtigen Beitrag zur Vorbereitung von Reiseunternehmen auf solche Situationen. Gleichzeitig schafft er dadurch branchenweit einheitliche Vorgehensweisen. Davon profitieren kleine und mittlere Veranstalter in gleichem Maße wie die Krisenstäbe der Reisekonzerne.

Als Folge der Waldbrände und vorzeitig abgebrochener Urlaube hat der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis an diesem Mittwoch angekündigt, dass diejenigen, die ihren Urlaub auf der Insel wegen der Waldbrände abbrechen mussten oder ihn nicht antreten konnten, im kommenden Jahr eine Woche kostenlosen Urlaub bekommen sollen. Die genauen Pläne stehen allerdings noch nicht fest. Der DRV hat sich bereits an die griechische Regierung gewandt, um die Ausgestaltung für Reisebüros und Reiseveranstalter sicherzustellen.

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